Friedenseiche

Übersicht

1. Allgemein

2. Heute in Altena

3. Geschichte

4. Zusatzinformation

4.1. Friedenslinde in der Nette

4.2. Die Siegessäule am Klusenberg

 

 

zu 1.: Allgemein

Eine Friedenseiche ist ein Naturdenkmal. In mehrern deutschen Städten sind Friedenseichen zu finden.

Die Friedenseiche in Altena wurde nach dem Deutsch-Französischen Krieg (1870-1871) gepflanzt.

 

 

zu 2.: Heute in Altena

Die Friedenseiche steht zwischen dem Haus "Lennestraße 2" und dem "Splenterrölleken" am Markaner.

 

Bis 1984 nannte man diesen Standort "An der Großen Brücke". Die Brücke wurde abgebrochen und der Baum blieb.

Heute gibt es keine Einfriedung und keine Gedenktafel mehr, die auf das Naturdenkmal hinweisen.

 

 

zu 3.: Geschichte

Der Deutsch-Französische Krieg von 1870 bis 1871 war eine militärische Auseinandersetzung zwischen Frankreich und dem Norddeutschen Bund. Dieser dritte und letzte "Deutsche Einigungskrieg" führte zur Gründung des Deutschen Reichs und zum Ende des Zweiten französischen Kaiserreichs.

Auch die Altenaer mussten ihre Söhne in den Krieg schicken. Als dieser 1871 erfolgreich beendet war und die Soldaten Heim kehrten, war die Freude groß.

 

In den Akten des Stadtarchivs ist zu lesen:

 

Nach Beschluss der Stadtbehörden soll zum Andenken an den glorreichen Frieden, durch welchen das geeinigte Deutschland einen ruhmreichen Krieg beendiget hat, auf dem städtischen Platze vor der unteren Lenne-Fahrbrücke als äußeres Wahrzeichen eine Friedenseiche gepflanzt werden…

Diese Friedenseiche wurde am 18. April 1871 am vorgesehenen Platz gepflanzt.

Bei dieser Gelegenheit hielt Bürgermeister Schmieding folgende Rede:

 

…, so drängt es uns für diese große und gewaltige Zeit ein äußeres Zeichen, ein Wahrzeichen der Dankbarkeit und Verehrung aufzurichten, ein Wahrzeichen, was der Mit- und Nachwelt in Erinnerung bringt, welchen Antheil auch unsere Stadt an den Errungenschaften dieser Zeit nahm.

 

Wir haben dazu eine Eiche gewählt, die Königin des deutschen Waldes, das wahre Sinnbild der Ausdauer und Kraft.

Sie ist ja, umrankt vom Immergrün der tausend Märchen und Sagen, der rechte Baum deutschen Volks und Gemüths.

 

Möge das Rauschen ihrer Blätter noch späteren Generationen zuflüstern, mit welchen Gefühlen die Herzen von Jung und Alt erfüllt waren, als wir den heißersehnten Frieden errungen haben.

 

Möge deshalb auch Jedermann, unsere Jugend aber ganz besonders sich bewußt bleiben, daß wir sie als Friedenseiche pflanzten und sie gegen Unbilden in Schutz nehmen…

Am 18. und 19. August 1871 veranstaltete die Stadt für die heimgekehrten Krieger, Wehrmännern und Reservisten ein Fest im Bungern. Am gleichen Wochenende wurde eine Gedenktafel an der Friedenseiche enthüllt.

 

1872 musste anstelle der eingegangenen Eiche eine neue gepflanzt werden.

Ab 1933 vereinnahmten die Nationalsozialisten offenbar auch das Naturdenkmal für sich. Beim Kreisarchiv existieren Fotos aus jener Zeit, die einen Spielmannszug unter der Eiche zeigen.

Ein weiteres Bild, dass vermutlich um 1941 gefertigt wurde, zeigt, dass statt dem Gedenkstein nun eine Fliegerbombe neben der Friedenseiche aufgestellt wurde. Darüber hinaus ist ein Werbeplakat der NSV (Nationalsozialistische Volkswohlfahrt) an dem Platz erkennbar.

Über den Verbleib des Gedenksteins ist dem Autor nichts bekannt.


Am Sonntag, den 01.02.2015 fand ein "interreligiöser Friedenswege" von Muslimen und Christen in Altena statt. Er startete an der Moschee im Behördenviertel und führte über die Mittlere Brücke und Lennestraße zur Friedenseiche am Markaner.

 

zu 4.: Zusatzinformation

In Altena gab es noch ein weiteres Naturdenkmal und auch eine weitere Erinnerung an den Deutsch-Französischen Krieg.

 

zu 4.1.: Die Friedenslinde in der Nette

Auch im Stadtteil Nette stand ein Naturdenkmal. Es handelte sich dabei um eine Friedenslinde. Sie stand an der Einmündung Nettestraße / Klusenstraße.

 

1871 wurde beschlossen, dass eine Friedenslinde vor dem Rump´schen Wohnhaus gepflanzt wird.

 

1907 beschlossen die Stadtverordneten, dass der Platz an der Friedenslinde eine Einfriedung erhalten und in ähnlicher Weise bepflanzt werden soll, wie der Platz an der Unteren Brücke.

 

zu 4.2.: Die Siegessäule am Klusenberg

1886 wurde auf dem Klusenberg die Siegessäule errichtet. Auch sie sollte an die Leistung der deutschen Soldaten im Deutsch-Französischen Krieg erinnern.

1971 musste die Siegessäule wegen Bauschäden abgebrochen werden.

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Christian Klimpel / 2020; Mailto: christian.klimpel@gmx.de

 

Quellen:

- Märkischer Kreis - Kreisarchiv

- Stadt Altena - Stadtarchiv

- www.wikipedia.de

 

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