Turnen und Sport in Altena

Allgemein

1. Allgemein

2. Heute in Altena

3. Geschichte

3.1. Die (historisch) bedeutensten Sportvereine in Altena

3.2. Die Sportstätten in Altena

3.3. Geschichte der (historisch) bedeutensten Sportvereine in Altena

 

 

zu 1.: Allgemein

Im 18. und 19 Jahrhundert wurde der Begriff "Sport" für eine spezifische Form der Leibesübungen verwendet. Der Trend kam von England her nach Europa.

 

Die Friedrich-Wilhelms-Gesellschaft ist kein Sportverein und es wird auch kein Schießsport betrieben. Viele Schützen sind aber sportlich aktiv und der Sport nimmt in unserer Heimatstadt einen breiten Raum ein. Daher soll er auch in diesem Lexikon auch nicht unerwähnt bleiben.

Das Thema wäre insgesamt sicherlich ein eigenes Lexikon wert und deshalb erhebt dieser Eintrag auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

 

 

zu 2.: Heute in Altena

Inzwischen gibt es zahlreiche Sportvereine, die unterschiedliche Sportmöglichkeiten anbieten: Boxen, Fußball, Handball, Kampfsport, Leichtathletik, Prellball, Radfahren, Reiten, Schwimmen, Tennis...

Die Liste ließe sich noch lange weiterführen.

Die größte Sportanlage der Stadt Altena steht am Pragpaul.

 

 

zu 3.: Geschichte

Die Literatur weißt immer wieder auf den Zusammenhang zwischen der Industrialisierung und dem Sportwesen hin. So ist es sicherlich auch kein Zufall, dass sich die ersten Turnvereine in Altena in eben dieser Gründerzeit bilden. Die Sportler treiben Sport zunächst überall dort, wo es möglich war: Auf Straßen, Plätzen, Wäldern, Wiesen und in den Sälen der Gaststätten.

1860 gründete sich der erste Turnverein in der Burgstadt und seitdem war Altena eine Hochburg der Turner, andere Sportarten setzen sich erst später durch.

 

Hier ein kleiner Blick auf Sportverein und Sportstätten in Altena, ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

 

 

zu 3.1.: Die (historisch) bedeutensten Sportvereine in Altena

1860: MTV Altena

1886: TV Städtisch-Rahmede (Rahmede)

1889: TV Germania Altena (Nette)

1903: Fußballverein Westfalia

1909: Deutsche Eiche Altena (Mühlendorf)

1912: VfB Altena

1969: Fusion zum TSV Altena

2019: Fusion zum SV Altena

 

 

zu 3.2.: Die Sportstätten in Altena

Die erste bekannte "Turnhalle" in Altena ist die Turnhalle im Bungern an der Höheren Bürgerschule. Sie wird 1977 abgebrochen und heute steht dort ein Einkaufszentrum mit Tiefgarage und Wohnungen.

 

Der erste bekannte Sportplatz wird 1903 am Linscheider Bach eingeweiht. Auf diesem Platz wird bis 1923 von verschiedenen Vereinen Sport ausgeübt. Da der Platz zu klein und bei Hochwasser regelmäßig überspült ist, bietet er keine guten Voraussetzungen für erfolgreichen Leistungssport. Neue Sportanlagen müssen entstehen.

Das ehemalige Areal des Sportplatzes ist heute Werksgelände von VDM.

Bau neuer Sportstätten

 

1843: Einweihung der "Höheren Stadtschule" im Bungern. Zur Schule gehört auch die Turnhalle im Bungern.

1889: Der TV Städtisch Rahmede-Altena wählt die Gaststätte "Zur Linde" an der Lindenstraße. zum Vereinsheim. Die Turnstunden finden auf der Kegelbahn statt.

1909: Der TV Deutsche Eiche e.V. 1909 führt seine Übungsstunden im Saal der Gastwirtschaft Marlinghaus durch.

1922: Der TV Städt. Rahmede-Altena kauft ein Grundstück am Breitenhagen.

1923: Einweihung des VfB-Sportplatzes mit Aschebelag am Pragpaul.

1925: Die Stadt Altena erwirbt den Sportplatz Pragpaul.

1928: Einweihung Adolf-Hahn-Platz durch den TV Germania.

1928: Das Jahnbad erhält ein 25x10m großen Betonschwimmbecken

1930: Einweihung der Mühlendorfschule mit großer Turnhalle.

1931: Erweiterung des Sportplatzes am Breitenhagen durch den TV StRA.

1934: Eröffnung des Freibad Dahle (1935 Eröffnungsfeier)

1937: Einweihung des Freibades am Linscheider Bach.

1958: Einweihung der Turnhalle Breitenhagen durch den TV StRA.

1960: Fertigstellung der neuen Netteschule mit großer Turnhalle.

1961: Einweihung der Sporthalle am Gymnasium für Jungen.

1963: Einweihung des neuen Sportplatzes am Breitenhagen durch TV StRA.

1964: Schließung des Jahnbad bei Othlinghaus

1970: Einweihung Hallenbad Dahle

1971: Einweihung der Sauerlandhalle am Pragpaul.

1977: Abbruch der Turnhalle im Bungern.

1977: Einweihung Erwin-Reinecke-Stadion mit Kunstrasen am Pragpaul.

1983: Einweihung des Schulstadions mit Aschebelag am Pragpaul.

1989: Einweihung der neuen Sporthalle am Burggymnasium.

2000: Schließung des Freibades am Linscheider Bach.

zu 3.3.: Geschichte der (historisch) bedeutensten Sportvereine

1860: Männer-Turn-Verein (MTV)

Zur Gründung und Geschichte des MTV Altena liegen dem Autor aktuell keine Informationen vor.

1933 gründet der Verein eine Frauenturnriege.

Unter dem Vorsitz von Jan Z. verschmilzt der MTV Altena im Jahr 2019 mit dem TSV Altena zum Sportverein "SV Altena e.V. von 2019".

 

1886: Turnverein Städtisch-Rahmede (TV StRA)

Am 02.09.1889 gründen 33 Anwohner den Turnverein Städtisch-Rahmede. Vereinsheim und Sportstätte wird die Gaststätte „Zur Linde“.

1915 erstellen die Sportler eine neue Vereinssatzung und lassen den Verein gerichtlich eingetragen.

Am 05.04.1922 erwirbt der TV Städtisch Rahmede das vereinseigene Grundstück auf dem Breitenhagen.

Von 1930 bis 1976 existiert eine Handballabteilung.

Ab 1931 wird der Sportplatz erweitert.

Von 1944 bis zum 26.01.1946 kommt der Turnbetrieb vollkommen zum Erliegen.

Ab 1952 können die Turner die Gaststätte "Zur Linde" nicht mehr nutzen. Ihr neues Vereinsheim wird der Gasthof Blanke an der Steinernen Brücke. Bereits am 20.03.1954 erfolgt die offizielle Grundsteinlegung der Turnhalle am Breitenhagen und am 14.12.1958 wird sie eingeweiht.

1962 gründet sich die Tischtennisabteilung.

Am 21.09.1963 erfolgt die Inbetriebnahme des Sportplatzes.

1986 gründet sich die Badmintonabteilung und die Wandergruppe. 1988 kommen die Prellballer und 1992 die Tennisabteilung hinzu.

 

1889: TV Germania

1889 wird der TV Germania gegründet. Der Turnverein hat seine Wurzeln in der Nette. In Ermangelung eines geeigneten Geländes im Nettetal, baut der Turnverein "Germania" den Adolf-Hahn-Platz und weiht ihn zum Jahresende 1928 ein.

1928 gründet sich auch die Handballabteilung beim TV Germania.

1969 ist (Scheffe) Karl Beyhl Vorsitzender beim TV Germania. Er leitet eine Fusion mit dem TV Deutsche Eiche zum TSV Altena ein.

 

1903: Fußballverein Westfalia

Der Fußballverein Westfalia nimmt seinen Spielbetrieb auf dem Sportplatz am Linscheider Bach auf. Einige Jahre später verliert der Verein mehrere Spieler und muss den Spielbetrieb einstellen.

Die verbleibenden Akteure suchen mit einer Anzeige im Altenaer Kreisblatt neue Spieler: „Sportfreunde, die sich für die Gründung eines Fußball-Clubs interessieren, werden gebeten, sich dieserhalb Samstagabend, 9.30 Uhr, im Gasthof Behle einfinden zu wollen. -Mehrere Sportfreunde-“. Diese Versammlung vom 23. März 1912 darf als Gründungsdatum des VfB Altena festgestellt werden.

 

1909: TV Deutsche Eiche

Im September 1909 gründet sich der TV Deutsche Eiche e.V. 1909. Der Turnverein hat seine Wurzeln im Mühlendorf. Als Vereinslokal wird die Gastwirtschaft Marlinghaus am Linscheider Bach und der Saal als Übungsstätte gewählt.

1919 gründet Franz Westerwell eine Fußballabteilung. Die Mannschaft trainiert auf dem Sportplatz am Linscheider Bach. 1921 führt Franz Westerwell die Fußballabteilung des TV Deutsche Eiche geschlossen zum VfB.

 

1969 ist Wilhelm Beil der Vereinsvorsitzende. Er leitet eine Fusion mit dem Turnverein Germania zum TSV Altena ein.

 

1912: VfB Altena

Der VfB hatte in seiner Geschichte zahlreiche Sportabteilungen. Die größten Erfolge sollen hier kurz vorgestellt werden:

 

Fußball

Einige Akteure des ehemaligen "Fußballverein Germania" gründen 1912 den "Verein für Bewegungssport" (VfB Altena). Die Fußballabteilung spielt bis 1923 auf dem Sportplatz am Linscheider Bach.

 

1921 führt Franz Westerwell die Fußballabteilung des TV Deutsche Eiche  geschlossen zum VfB und wird dort zweiter Vorsitzender. Der VfB wird im November ins Vereinsregister beim Amtsgericht Altena eingetragen.

 

Im Jahr 1922 beginnt der VfB mit dem Bau eines Fußballplatzes am Pragpaul und pachtet dazu ein 6.641qm großes Ackerland von Baron von Carlowitz gegenüber vom Hünengraben. Franz Westerwell übernimmt den Vereinsvorsitz bis 1937.

 

1923 gibt der VfB den Sportplatz am Linscheider Bach auf und weiht seinen neuen Sportplatz mit Aschebelag am Pragpaul ein.

Im November 1923 kam es in Deutschland zur Inflation und der VfB verlor sein Kapital.

 

Um den Sportplatz zu erhalten, erwirbt die Stadt Altena das Grundstück mit dem Sportplatz im Jahre 1925 und legt damit das Fundament für die heutige Sportanlage.

Seitdem wurde auf dem Sportplatz Pragpaul auch Handball gespielt.

 

1969 steigt der VfB in die Fußball-Landesliga Südwestfalen auf

 

Im Auftrag der Stadt Altena entwirft der Architekt (Scheffe) Horst Pirags einen Entwurf für eine neue Sporthalle am Pragpaul. 1971 wird die "Sauerlandhalle" schließlich eingeweiht und ihrem Zweck übergeben.

 

1974 schafft der VfB den Aufstieg in die Verbandsliga.

 

Das Fußballstadion am Pragpaul wird 1977 gebaut und erhält einen der ersten Kunstrasenbeläge in Deutschland. Benannt wird das Stadion nach dem ehemaligen Schützenkönig und Scheffen Erwin Reinecke.

Das Eröffnungsspiel findet Anfang Dezember gegen den damaligen Bundesligisten Fortuna Düsseldorf (2:9) statt.

 

1978 gehört die VfB-Fußballabteilung zu den Gründungsmitgliedern der neueingeführten Oberliga Westfalen. Der Kader besteht jedoch aus zahlreichen auswärtigen Spielern und nach drei Spielzeiten macht der Verein die Erfahrung, dass der Spielbetrieb so nicht zu finanzieren ist. Zahlreiche Spieler werden freigestellt und der VfB steigt 1981 in die Verbandsliga und in der Saison 1982/1983 in die Landesliga ab.

Im Frühjahr 1994 erfolgt der unrühmliche Abstieg in die Bezirksliga.

 

Im Jahr 2000 schafft der VfB wieder den Sprung in die Landesliga, doch schon in der Saison 2003 / 2004 ist der Abstieg aus der Landesliga auf Grund der mangelnden Finanzen unvermeidlich. Nach einem Jahr in der Bezirksliga folgt 2005 / 2006 der unrühmliche Abstieg in die Kreisliga A. In der Saison 2017 / 2018 geht es noch tiefer in die Kreisliga B, jedoch gelingt 2018 / 2019 der sofortige Wiederaufstieg in die Kreisliga A.

 

 

Tischtennis

Schon 1950 gründet sich beim VfB Altena eine Tischtennisabteilung. In der Nachbargemeinde Nachrodt-Wiblingwerde steigt 1961 der TuS Nachrodt-Obstfeld mit seinem Sponsor Klaus N. in den Leistungssport ein. Es folgt ein kometenhafter Aufstieg und in der Saison 1972/73 steigt der Verein in die Bundesliga auf um die deutsche Meisterschaft auf Anhieb zu gewinnen.

 

Die Tischtennisspieler haben bis zu 400 Zuschauer und so schaut man sich nach einer größeren Sporthalle um. 1974 nehmen die Nachrodter ein Angebot des VfB Altena 1912 an und treten dem Verein bei. Am 13. September 1974 erfolgte die Eintragung ins Vereinsregister. Die Spiele finden nun in der Sauerlandhalle statt.

1976 holte die Mannschaft erneut die deutsche Meisterschaft.

 

1980 wurde die Tischtennisabteilung wieder weitgehend selbstständig, blieb dem VfB Altena jedoch durch einen Freundschaftsvertrag verbunden. Der neue Vereinsname wurde "TTC Plaza im VfB Altena".

 

In seiner weiteren Geschichte benannte sich der Verein noch mehrfach um. In den Jahren 1972–1987, 1991–1993 und 1994/95 gehörte er der 1. Bundesliga an. 1987–1991, 1993/94, 1995–1997, 2003/04 2008-2010 und 2012/13 spielte er in der 2. Bundesliga.

In Saison 1995/96 wurde der Verein sogar Erster in der 2. Bundesliga, verzichtete jedoch auf den Aufstieg.

 

 

Handball

1917 gründet der VfB eine Handballabteilung. Ab 1925 trägt sie ihre Spiele auf dem Sportplatz Pragpaul aus.

 

1976 schließt sich die Handballabteilung des TV Städtisch-Rahmede dem VfB Altena an.

 

Seit 1978 richtet der VfB die traditionellen Handballtage aus. Dieses Großereignis findet am Himmelfahrtswochenende in und um das Sportzentrum Pragpaul statt. Zwischenzeitlichen reisen hierzu 60 und 100 Mannschaften nach Altena. Die Veranstaltung fand 2012 / 2013 zum letzten Mal statt.

 

Die Handballer von VfB, TSV und TS Evingsen fusionieren für einige Jahre unter dem Namen HEA-Altena. 2007 bricht die Fusion auseinander und der VfB stellt wieder eine eigene Handballabteilung auf. Die erste Mannschaft steigt 2011 in die Bezirksliga und in der folgenden Saison in die Landesliga auf. Danach bleibt der sportliche Erfolg aus und der Spielbetrieb wird zu teuer. Zum 30.06.2016 löst sich die Handballabteilung auf.

 

 

Leichtathletik

1917 gründet der VfB eine Abteilung für Leichtathletik.

 

1969: TSV Altena

Die beiden Vereinsvorsitzenden Wilhelm Beil (TV Deutsche Eiche) und Karl Beyhl (TV Germania) führen die beiden Vereine aus Mühlendorf und Nette im Jahr 1969 zusammen und gründen so den TSV Altena. Es entsteht ein damals 700 Mitglieder starker "Turn- und Sportverein Altena".

 

Am 01.08.1977 schliessen sich die Gaststättenkicker des FC Grüber dem TSV Altena an. Seitdem verfügt der TSV über eine Hobbykicker-Mannschaft, die ihre Turniere auf dem Adolf-Hahn-Platz austrägt.

 

Unter dem Vorsitz von Jan W. verschmilzt der TSV Altena im Jahr 2019 mit dem MTV Altena zum Sportverein "SV Altena e.V. von 2019".

 

SV Altena e.V. seit 1919

Am 01.07.2019 wird beim Amtsgericht Iserlohn der SV Altena e.V. ins Vereinsregister eingetragen. Damit erlischen nun TSV Altena und MTV Altena offiziell. Der neue Verein wird von den bisherigen Vorsitzenden Jan W. (TSV) und Jan Z. (MTV) geführt. Der neue Verein hat 750 Mitglieder und bietet 23 Sportangebote.

 

Boxclub Altena 1926 e.V.

Die Vereinsgeschichte beginnt im Jahr 1926. Die Vorkriegszeit war von Erfolgen geprägt, die einem Mann zuzuschreiben sind: Hans Bluhm brachte es bis zu den Europameisterschaften. Doch das war keineswegs der einzige Höhepunkt des Vereins. 1952 wurde Arthur Klawitter Mitglied im Boxclub Altena. Er und weitere Faustkämpfer wie Kurt Haberkorn füllten bei ihren Wettkämpfen in den 1970iger Jahren die Säle, u.a. auch im Westfälischen Hof und bewiesen sich auf westfälischer Ebene genauso erfolgreich wie später Gökhan Kaya in den 2000-Jahren. Die Boxer trainieren in der Turnhalle der Mühlendorf Schule.

 

Der Boxclub hat Unterabteilungen in den Sportarten Aikido und Judo. Deren Trainingsräume befinden sich im ehemaligen Haus Overbeck.

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Christian Klimpel / 2020; Mailto: christian.klimpel@gmx.de

 

Quellen:

- Archiv der Friedrich-Wilhelms-Gesellschaft
- Kreisarchiv Märkischer Kreis

- www.tsv-altena.de

- www.vfb-altena-fussball.de

- www.groundhopping.de

- www.ttc-altena.net

- www.str-altena.de

- www.bg-altena.de

- www.wikipedia.de