Lindenstraße

Übersicht

1. Allgemein

2. Heute in Altena

3. Geschichte

4. Zusatzinformation

 

 

zu 1.: Allgemein

Die "Lindenstraße" in Altena befindet sich zwischen der Freiheitstraße und der Werdohler Straße. Bis 1988 handelte es sich um eine Gemeindestraße mit beidseitiger Bebauung. Stolze Linden vor den Häusern bildeten eine Baumallee.

 

Seit dem Fertigstellung der Pott-Jost-Brücke ist der Straßenteil zwischen der Steinernen Brücke und der Bornstraße die Bundesstraße 236.

 

 

zu 2.: Heute in Altena

Die Lindenstraße wird heute durch die Pott-Jost-Brücke zerschnitten. Lenneaufwärts beginnt die Lindenstraße, wenige Meter vor der Brücke, nahtlos aus der Freiheitstraße heraus. Von dort zieht sie sich an der Einmündung Bornstraße vorbei, in Richtung Werdohl, bis zur Steinernen Brücke.

 

Heute findet man die katholische St. Matthäus Kirche, einen Kindergarten (Grundsteinlegung 1973), einen Arzt und ein Versicherungsbüro in der Lindenstraße. Es gab dort aber auch mal ein Altersheim (bis 09.10.1989; Gründung Rump-Stift 1910), einen Frisör, die Gaststätte "Zur Linde" und vor allem viel mehr Häuser am Flussufer. Teilweise war die Straße auch eine prachtvolle Allee mit herrschaftlichen Häusern und Lindenbäumen, wie sie heute noch vor der St. Matthäus Kirche stehen.

 

Die dortigen Kränzebinder/innen und Schützen der FWG organisieren sich im Lindenzug. Es ist der dritte Zug der Kompanie Freiheit. Seine historische Heimat liegt in der Lindenstraße.

 

 

zu 3.: Geschichte

Das Gebiet, in dem heute die Lindenstraße verläuft, wurde um 1719 noch "Auf´m Sande", 1791 "Auf dem Sande" genannt. Das Gebiet wurde insbesondere im späten 19. Jahrhundert / frühen 20. Jahrhundert bebaut.

Hochwasserschutz war damals nur von geringer Bedeutung, doch schon

früh gab es ein Bruchsteinmauer am Lenneufer. Diese war 1868 jedoch so defekt, dass sie abgebrochen wurde.

Stattdessen wurden auf Kosten der Stadt Linden angepflanzt zur "Befriedigung der dortigen Anschüttung längs der Lenne."

 

 

Immer wiederkehrende Überflutungen führten jedoch im September 1895 zum Bau einer neuen Stützmauer an der Lindenstraße zum Schutz gegen Hochwasser. Die dahinterliegenden Grundstücke wurden jedoch verkauft und bebaut.

Dass die Fahrbahn der Lindenstraße durch Bebauung und die Lindenallee entsprechend eng war, spielte zur damaligen Zeit noch keine große Rolle.

Es gab viel weniger Fahrzeuge, die auch wesentlich kleiner waren als heute und der Durchgangsverkehr auf der (heutigen) Bundesstraße 236 rollte damals noch über die komplette Lüdenscheider Straße, bia zur Südstraße und dann über die Steinerne Brücke.

 

Am 01.10.1963 erhielt die Pegelstelle an der Lindenstraße ein automatisch arbeitendes Wasserstands-Ansagegerät. Wann das Pegelhäuschen errichtet wurde, ist dem Autor jedoch nicht bekannt.

Ab 1982 wurde die Lindenstraße umgestaltet. Zahlreiche Häuser und Villen im Überschwemmungsgebiet wurden abgebrochen, die Straße ausgebaut und durch eine Betonmauer vor Überflutung geschützt. Weitere Häuser (u.a. das Knipping´sche Haus, Lindenstraße 23) musste für den Bau der Pott-Jost-Brücke fallen, die 1988 fertiggestellt wurde und seit dem den Verkehr der Bundesstraße 236 aufnimmt um die Steinerne Brücke zu entlasten.

 

Dabei wurde auch die Lindenallee ein Opfer der Motorsäge.

 

Neben einer hochwassersicheren und ausreichend breiten Fahrbahn für die Bundesstraße entstand dadurch an der Lenne wieder ein Überflutungsgebiet zum Schutz vor Hochwasser.

 

 

Zusatzinformation

An der Stelle, wo heute die Lindenstraße in die Pott-Jost-Brücke übergeht, stand das gelbe Elternhaus von unserem ehemaligen Hauptmann und jetzigen Ehrenscheffe Klaus K.

 

Am herrschaftlichen Treppengeländer der Eingangstreppe nahmen die Schützenkönige der Neuzeit die Parade ab. Dann musste das Haus der Bundesstraße weichen. Lebrecht Knipping zog mit seiner Familie in die Freiheitstraße um und nahm das Treppengeländer dorthin mit. Es musste etwas gekürzt und angepasst werden, aber bis 2015 nahmen alle Schützenkönige den großen Festumzug an diesem Geländer ab. Für mehr Informationen siehe auch Knipping´sches Haus.

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Christian Klimpel / 2020; Mailto: christian.klimpel@gmx.de

 

Quellen:

- Wilhelm Simons; Altena und seine Schützen; 1967

- Stadtarchiv Stadt Altena

- Chronik der Stadt Altena

- Kreisarchiv MK

 

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