Knerling

Übersicht

1. Allgemein

2. Heute in Altena

3. Geschichte

 

 

zu 1.: Allgemein

Der Knerling ist ein Wohngebiet im Nord-Westen von Altena.

 

 

zu 2.: Heute in Altena

Vom Tal der Lenne steigt die Siedlung an der Nordostseite den Papenberg hinauf. Sie hat eine Fläche von etwa 400 x 250 Metern mit sechs Straßen: Am Knerling, Am Papenberg, Gustav-Selve-Straße, Friedrich-Ebert-Straße, Eichendorffstraße und Elsa-Brandström-Straße. Gebaut wurde die Siedlung in vier Bauabschnitten ab 1910. Die meisten Gebäude entstanden zwischen 1927 und 1930 durch die Altenaer Gemeinnützige Baugesellschaft (ABG).

 

In den 50er Jahren wurden zwei Straßen erweitert, beziehungsweise angebaut. Die Friedrich-Ebert-Straße wurde ein Stück erweitert. Dieses Anhängsel wird im Volksmund "Blinddarm" genannt. An die Eichendorffstraße wurde ein Stück angebaut, welches im Volksmund "Negerdorf" genannt wird. Die Knerlingschule wurde 1946 errichtet.

 

Trotz des langen Zeitraums hat die Siedlung einen einheitlichen Baustil und die Idee einer Gartenstadt-Bewegung beibehalten. Ein Schild der Baugesellschaft weist darauf hin, dass der Stadtteil zu den städtbaulich und architektonisch qualitätvollsten Wohnsiedlungen in Altena gehört: "Bis heute zeigt der Knerling ein nahezu unverändertes städtbauliches Erscheinungsbild mit überwiegend einheitlicher Gestaltung in Farbe, Materialien und Dachneigung. Dies wird durch die aufgelockerte Bebauung in der Hanglage mit ihren Freiräumne und Wegnetzen verstärkt." Der Knerling ist seit 2011 Denkmalbereich.

 

Innerhalb der FWG gehört der Knerling zum 1. Zug der Kompanie Kelleramt.

 

 

zu 3.: Geschichte

Im Freiheitsbrief legte Graf Engelbert III. im Jahr 1367 die Grenzen der Freiheit Altena fest. So wird formuliert, dass die Freiheit so weit reicht, wie die Häuser um Altena gebaut sind „um die Burg herum und darin“. Mit dem Freiheitsbrief setzt er auch den Gerichtsbezirk für Altena fest, der innerhalb der Freiheit zwischen der (Steinernen) Brücke bis zum Linscheider Bach und bis zum Halse reichte. Der Hünengraben, Brachtenbecke, Knerling und Pragpaul lagen also außerhalb der Freiheit und gehörten somit zum Kelleramt.

Die Vereinigung der Gemeinden Wiblingwerde und Kelleramt zur Großgemeinde Nachrodt-Wiblingwerde erfolgte 1907. Die beiden Gemeinden hatten zusammen 3.718 Einwohner.

 

1908 erfolgte die Eingemeindung der Ortsteile Knerling, Hünengraben, Pragpaul (teilweise) und des Restteils der Brachtenbecke nach Altena.

 

Ab 1910 erfolgte die Bebauung des Knerlings durch die Altenaer Baugesellschaft.

 

Das Leben in der Brachtenbecke in den 1950er - 1970er Jahren

 

Klaus Möscheid beschreibt in seinem Buch „Wie wir wurden was wir sind“ aus dem Jahre 2013 das Leben in der Zeit vor, während und nach dem zweiten Weltkrieg.

Ab Seite 129 schreibt er detailiert das Leben an Knerling, Brachtenbecke und Tiergarten. Alle Gaststätten, Industriebetriebe, Läden und Vereine finden Erwähnung und werden liebevoll beschrieben. Hier geht es zur Leseprobe...

 

2010 wurden einige Häuser am sogenannten "Alten Knerling", also in der Straße "Am Knerling", abgebrochen und stattdessen Streuobstwiesen angelegt. 2011 wurde der Stadtteil unter Denkmalschutz gestellt.

___________________

Christian Klimpel / 2020; Mailto: christian.klimpel@gmx.de

 

Quellen:

- Archiv der FWG

- Wilhelm Simons; Altena und seine Schützen; 1967

- Stadtarchiv Stadt Altena

- Chronik der Stadt Altena

- Klaus Möscheid; Wie wir wurden was wir sind; 2013

Vorheriger Artikel                     Nächster Artikel