Kleinod
Übersicht
1. Allgemein
2. Heute in Altena
3. Geschichte
zu 1.: Allgemein
Kleinod ist ein altes deutsches Wort für ein Schmuckstück. In der Gegenwart wird das Wort überwiegend im übertragenen Sinne benutzt und steht dann für eine Kostbarkeit.
Im Grimmschen Wörterbuch sind die mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Bedeutungen des Wortes in aller Ausführlichkeit zusammengetragen worden. Zu ihnen gehört auch und in erster Linie der Schmuck, besonders Einzelstücke, die zeichenhaften Charakter hatten. Aber auch eine Insigne, ein Reliquiar, sogar ein Geschirr oder Trinkgefäß konnte als Kleinod bezeichnet werden, wenn es von geringer Komplexität und Größe, aber aus wertvollem Material wie Edelmetall, Emaille oder Juwelen bestand.
zu 2.: Heute in Altena
Nadine Hampel schreibt 2010 in ihrem Buch "Das Schützenfest als kultureller Sonderfall":
"Am unteren Ende der Königskette hängt das Schützenkleinod. In Altena ist dies ein silberner Papagei auf einer Stange, von der eine Armbrust hängt.
Dies deutet zum Einen auf das 15. Jahrhundert hin, als Altena zur Freiheit erhoben wurde und die Armbrust die vorherrschende Waffe war.
Zum anderen ist es das Sinnbild des Vogels, der von der Stange geholt wird."
zu 3.: Geschichte
Bereits 1637 wurde das Kleinod in Altena erstmals in den Unterlagen erwähnt. Es wurde damals dem Schützenkönig in Verwahrung gegeben.
Spätestens mit Einführung einer "Königskette"im Jahre 1873 fand das Kleinod dort seinen Platz.
Feintuning 2009:
Beim Feiern war es dem ein oder anderen Schützenkönig passiert: Die Armbrust verfing sich am Gürtel, dann eine ruckartige Körperbewegung und das Kleinod war beschädigt. Um solche Unfälle zu vermeiden wurde das Kleinod nach dem Schützenfest 2009 ein wenig umgearbeitet. Die Armbrust erhielt eine Sehne, so dass sie sich nicht mehr so leicht verfangen konnte und ein zusätzlicher Draht hält nun das kostbare Stück an seinem Platz.
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Christian Klimpel / 2020; Mailto: christian.klimpel@gmx.de
Quellen:
- Archiv der FWG
- Wilhelm Simons; Altena und seine Schützen; 1967
- Nadine Hampel; Das Schützenfest als kultureller Sonderfall; 2010