1. Allgemein
2. Heute in Altena
3. Geschichte
4. Zusatzinformation
Die "Bahnhofstraße" in Altena befindet sich zwischen dem Berg Tiergarten und dem Fluss Lenne. Im Norden endet sie am Selvekreisel bzw. an der Linscheidbrücke und im Süden an der Lüdenscheider Straße bzw. an der Fritz-Berg-Brücke. Die Bahnhofstraße ist Teil der Bundesstraße 236. Daneben verläuft die Ruhr-Sieg-Strecke der Bahn.
Innerhalb der Friedrich-Wilhelms-Gesellschaft hat der 4. Zug der Kompanie Kelleramt seine Heimat an der Bahnhofstraße.
Der Bereich der heutigen Bahnhofstraße war von alters her spärlich besiedelt und die Wiesen am Lenneufer diente lange Zeit u.a. landwirtschaftlichen Zwecken.
Hier führten die historischen Wege über den Tiergarten oder die Brachtenbecke u.a. nach Lüdenscheid und Hagen. Später entstand hier eine Provinzialstraße, die heute als Bundesstraße 236 bezeichnet wird.
Ab 1851 wurde unter Leitung der Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft die Ruhr-Sieg-Strecke gebaut und 1861 eingeweiht.
In Altena entstand ein Bahnhof und die davor liegende Straße erhielt einige Jahre später den Namen "Bahnhofstraße". Das gesamte Gebiet um den Bahnhof herum veränderte sich in dieser Zeit rasant. 1901 wurde das heutige Bahnhofsgebäude errichtet. Es entstanden Lokschuppen mit Wasserspeichern, ein Güterbahnhof und Speditionen mit Pferdewagen. Gasthöfe und Hotels siedelten sich an. In Altena produzierte Waren, insbesondere Drahtwaren, fanden von hier aus ihren Weg durch ganz Deutschland und um die ganze Welt.
Schon 1887 siedelte sich auch die Kreis-Altenaer-Eisenbahn mit ihrer sogenannten Kleinbahn „Schnurre“ an der Bahnhofstraße an. Sie nahm ihren Ausgang am Bahnhof und führte zunächst 14 Kilometer talaufwärts bis zum KAE-Bahnhof in Lüdenscheid. So konnten die Firmen in der Rahmede an das öffentliche Schienennetz angeschlossen werden. Da sich ein Großteil des KAE-Schienennetzes auf den öffentlichen Straßen befand, führte dies in den 60er Jahren mit dem steigenden Individualverkehr durch Personen- und Lastkraftwagen, oft zu einem Verkehrschaos auf der Bahnhofstraße.
Mit dem steigenden Individualverkehr wurde die Bedeutung der Bahnanbindung und der Speditionen an der Bahnhofstraße immer geringer. Für die Vielzahl der Hotels und Gaststätten brachen schwere Zeiten an und das Bild der Bahnhofstraße veränderte sich erneut. Die Bahn gab den Bahnhof 1999 auf und nutzt seitdem nur noch den Bahnsteig als Haltepunkt. Das Bahnhofsgebäude wurde 2005 privatisiert. Dort und in den umliegenden Wohn- und Geschäftshäusern gibt es auch heute noch zahlreiche Gewerbetreibende wie Nahversorger und Dienstleister.
Im Jahr 2015 startete Die Bahn endlich ihre Modernisierungsoffensive am Haltepunkt in Altena. Der Bahnsteig und die Unterführung wurden grundlegend saniert.
1950 und 1953 versammelten sich die Altenaer Schützen zum Auftakt des Kommersabends an der Bahnhofstraße. Der Straßenverkehr war damals noch nicht so stark wie heute, aber das Foto zeigt deutlich, dass allein durch die große Anzahl von Schützen der Verkehr stark erschwert wurde.
Vor dem Antreten traf sich der Vorstand zum Kaffeetrinken in der nahegelegenen Gaststätte "Märkischer Hof". Gemeinsam mit den fünf Kompanien marschierte er dann in einem Festzug zum Festauftakt durch die Altenaer Innenstadt und ihre Stadtteile.
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Christian Klimpel / 2020; Mailto: christian.klimpel@gmx.de
Quellen:
- Archiv der Friedrich-Wilhelms-Gesellschaft
- Wilhelm Simons; Altena und seine Schützen; 1967
- Stadtarchiv der Stadt Altena
- Kreisarchiv Märkischer Kreis
- www.wikipedia.de