Lohmühle

Übersicht

1. Allgemein

2. Heute in Altena

3. Geschichte

4. Zusatzinformation

 

 

zu 1.: Allgemein

In einer "Lohmühle" werden pflanzliche Gerbmittel für die Lohgerberei zerkleinert. Dabei handelt es sich vor allem um Fichten- und Eichenrinden aus Lohwäldern. Diese enthalten viel Gerbsäure und sind deshalb zum Gerben von Leder geeignet.

 

Ursprünglich wurde das Material aber auch zur Konservierung von Tauen, Fischernetzen und Segeln benutzt. Seit dem Mittelalter war Lohe daher ein wichtiges Handelsgut und dem Stapelrecht unterworfen.

Im Freilichtmuseum Hagen kann eine Lohmühle besichtigt werden, die ursprünglich in Plettenberg stand.

 

Zahlreiche Ortsteile in Deutschland heißen "Lohmühle".

 

 

zu 2.: Heute in Altena

In Altena gibt es heute keine Lohmühle mehr. Das Haus wurde 1954 abgetragen. Heute steht an dieser Stelle das Haus Friedhofstraße 4 von der Altenaer Baugesellschaft (ABG). Der Begriff "Lohmühle" ist seitdem aus dem allgemeinen Sprachgebrauch verschwunden.

 

In unmittelbarer Nähe der ehemaligen Lohmühle gibt es die Straße "An der Lohmühle", die sich hinter dem Gebäude den Hang hinauf windet.

 

Die Lohmühle ist namensgebend für den 3. Zug der Kompanie Mühlendorf.

 

 

zu 3.: Geschichte

Über die Geschichte der Lohmühle liegen dem Autor nur wenig Kenntnisse vor. Die Lohmühle wurde bereits auf einer Landkarte von 1738 erwähnt, in der die Lage der Altenaer Drahtrollen und Mühlen beschrieben ist.

 

Der Weg bzw. die später errichtete Straße vor dem Lohmühle wurde früher als Löher Weg, heute Friedhofstraße bezeichnet.

 

 

zu 4.: Zusatzinformation

Nach dem Abbruch der Lohmühle errichtete die ABG nicht nur das Haus Friedhofstraße 4, sondern auch das dahinterliegende Gelände wurde erschlossen.

Dort entstand die Straße "An der Lohmühle", an der nicht nur Häuser der Baugesellschaft errichtet wurden, sondern 1956 auch das Finanzamt Altena.

Bereits am 01.04.1920 war das Finanzamt für den Kreis Altena gegründet worden. Ab dem 01.04.1927 hatte es seinen Sitz im ehemaligen "Hotel zur Post" an der Bahnhofstraße. Am 27.03.1958 wurde das Finanzamt an der Lohmühle bezogen. Auch hier wurde das Gebäude bald zu klein und ab 1975 wurden zusätzliche Räumlichkeiten der Stadt Altena in der Bachstraße angemietet.

1992 kaufte das Land NRW ein Grundstück am Winkelsen um dort ein neues Finanzamt zu bauen. Am 24.05.1994 wurde der Betrieb im Finanzamt Winkelsen aufgenommen.

Das Bauunternehmen Probst aus Oelde erwarb das alte Finanzamt an der Lohmühle.

Das Gebäude wurde abgebrochen und an seiner Stelle entstanden dort Mehrfamilienhäuser mit Eigentumswohnungen.

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Christian Klimpel / 2020; Mailto: christian.klimpel@gmx.de

 

Quellen:

- Archiv der FWG

- Wilhelm Simons; Altena und seine Schützen; 1967

- Stadtarchiv Stadt Altena

- Kreisarchiv MK

- www.wikipedia.de

 

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