Gasthaus Panne

Übersicht

1. Allgemein

2. Heute in Altena

3. Geschichte

4. Die Gaststätte und ihre Wirte

5. Das Haus und die Schützen

 

 

zu 1.: Allgemein

"Gasthof Panne", auch bekannt als "Im Krug", "Zum Grünen Kranze“, „An der Steinernen Brücke“ und "Schnelle Mahlzeit", ist eine ehemalige Gaststätte im Haus Rahmedestraße 8 in Städtisch Rahmede.

 

 

zu 2.: Heute in Altena

 

Heute wird das Haus anderweitig genutzt.

 

 

 

zu 3.: Geschichte

In früheren Zeiten lautete die Adresse dieses Gebäudes auch Rahmedestraße 3. Es wurde vor 1871 von Ludwig Schiffer erbaut. Um 1898 erwarb Wilhelm vom Hagen, vorher kurzfristig Wirt in Dünnebrett, das Haus und beantragte am 27.02.1898 dort einen Warteraum einzurichten. Er erhielt noch im gleichen Jahr eine Schankkonzession und die Erlaubnis Fahrkarten zu verkaufen.

 

Zur Zeit der Kreis-Altenaer-Eisenbahn (KAE) gab es an dieser Stelle nämlich den dreizehnten KAE-Haltepunkt. Er trug, übrigens wie der gesamte Ortsbereich und die heutige Bushaltestelle, ebenfalls den Namen "Steinerne Brücke".

 

Zuvor, seit dem 01.10.1887, war die Haltestellen-Gaststätte in der Gaststätte von Arnold Hesse (Am scharfen Eck) eingerichtet, wo sie jedoch nicht direkt an den Gleisen lag. Dort wurden aber bis zum Jahr 1908 weiterhin Fahrkarten verkauft.

Der Haltepunkt "Steinerne Brücke" gehörte zu den größeren Haltestellen mit einem Ausweichgleis für Zugbegegnungen, einem Abstellgleis und einem Gebäude zur Güterabfertigung. Darüber hinaus gab es noch ein Werksgleis für die Firma Schiffer.

 

Ab hier verließ die "Schnurre" die Rahmede talwärts. Dazu musste sie nach links die Straße überqueren, durch den 55m langen Tunnel am "scharfen Eck" fahren und nach einigen hundert Metern die Lüdenscheider Straße queren. Dies alles ohne Schranken oder Warnpersonal, nur abgesichert durch die Pfeif- und Bimmeltöne der Lokomotive.

 

 

 

zu 4.: Die Gaststätte und ihre Wirte

Von 1898 – 1912 bewirtschaftete der spätere Ehrenscheffe Wilhelm vom Hagen die Gastwirtschaft. Zuvor war er kurzzeitig als Wirt in Dünnebrett aktiv. Im Jahre 1905 / 1906 ließ er einen Saalanbau an dem Gebäude fertigstellen.

 

1912 wurde das gesamte Objekt zwangsversteigert. Neuer Besitzer wurde der Lüdenscheider Wirt Emil Schulte.

 

1929 verstarb Emil Schulte und seine Witwe Emma, geb. Von der Horst, wurde Alleineigentümerin. Sie verpachtete das Gasthaus an ihren Bruder Hugo von der Horst. Aus gesundheitlichen Gründen musste er den Beruf als Gastwirt 1936 aufgeben.

 

Am 01.01.1937 eröffnete Ewald Panne als neuer Pächter den Gasthof an der Rahmedestraße. Im Ausschank hatte er Dortmunder Ritter Bier. Die Wirtschaft wurde in den 1960er Jahren von Doris P. geführt.

 

Während dieser Zeit brachten behördliche Auflagen für dringend erforderliche Reparaturen und Renovierungen die Gastwirtschaft immer mal wieder in Schwierigkeiten. Ein möglicher Verkauf an Hans Blancke kam nicht zustande.

 

Von 1970 bis 1979 war das Haus im Eigentum der Vormann Brauerei aus Dahl. Ab 1979 gehörte das Gebäude dem Ehepaar G. aus Altena. Sie konnten immer wieder Pächter finden, die den Gastronomiebetrieb bis 2005 weiterführten. Der Saalbau war bereits ab 1954 seperat verpachtet, u.a. an die Firma Erwin Stuckenholz, später an die Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas und anschließend bis 1996 an den Motorsportclub MSC Altena e.V. im ADAC.

 

2007 wurde der gesamte Gebäudekomplex umgebaut, renoviert und einer anderen Nutzung zugeführt.

 

 

zu 5.: Das Haus und die Schützen

Im Jahre 1965 erkoren die Schützen der Kompanie Rahmede das "Gasthaus Panne" zu ihrem Kränzebinderlokal. Im gleichen Jahr trafen sich die Kränzebinder/innen aber auch im Gasthof "Zum Kronprinz".

 

Bekannt ist auch, dass die Schützen der Rahmede 1976 im Gasthaus Panne einkehrten. In jenem Jahr besuchten sie die Gaststätte während des Schützenfestes nachweislich mit einem ausgewachsenen Elefanten.

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Christian Klimpel / 2020; Mailto: christian.klimpel@gmx.de

 

Quellen:

- Archiv der FWG

- Stadtarchiv Stadt Altena

- Chronik der Stadt Altena

- Kreisarchiv MK

- Wilhelm Simons; Altena und seine Schützen; 1967

- De Rammuthe - Zeitschrift des Heimat- und Bürgervereins Rahmede

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